Das Heilpädagogische Zentrum DOMUS e.V. ist im 11. Stadtbezirk Milbertshofen / Hart / Harthof angesiedelt.
Die Einrichtung umfasst eine heilpädagogische Tagesstätte mit 6 Gruppen sowie eine Ambulanz mit dem Angebot ambulanter isolierter heilpädagogischer Maßnahmen:
5 Gruppen mit 6 bis 8 Plätzen
1 Gruppe mit 4 Plätzen
Die Kinder werden an 215 Tagen im Jahr von je zwei Gruppenpädagoginnen heilpädagogisch betreut (Erzieherinnen, Heilpädagoginnen, Sozialpädagoginnen, Dipl. Pädagoginnen).
Die im Haus tätigen Fachdienste unterstützen und ergänzen mit ihren Angeboten den heilpädagogischen Behandlungsprozess in der Gruppe und die Arbeit mit den Angehörigen der Kinder. Sie sind in die fachliche Beratung der Gruppenpädagoginnen eingebunden.
Konzeptioneller Hintergrund
Unser heilpädagogisches Förderkonzept basiert auf einem ganzheitlichen Verständnis der kindlichen Entwicklung. Demzufolge sehen wir uns nicht einem eindimensionalen theoretischen Ansatz verpflichtet, sondern beziehen wesentliche Erkenntnisse aus verschiedenen mit Entwicklung und Erziehung befassten Disziplinen (Sozialpädagogik (Heil-) Pädagogik, Psychologie, Neurophysiologie, Ergotherapie, Familientherapie, Logopädie) in unser Behandlungskonzept mit ein.
Dabei bildet die Erarbeitung eines umfassenden Verständnisses der Persönlichkeit des Kindes und seiner spezifischen Problematik auf dem Hintergrund seiner individuellen Lebens- und Entwicklungsbedingungen die Grundlage der heilpädagogisch-therapeutischen Behandlung.
Um die Integration des Kindes zu fördern, liegt der Schwerpunkt der Behandlung
auf dem gruppenpädagogischen Ansatz mit dem Ziel der Übertragbarkeit auf andere Bezugssysteme. Im strukturierten Rahmen der Gruppe erlebt das Kind Wertschätzung, Verlässlichkeit, Geborgenheit, Sicherheit und die seinen Stärken und Schwächen angemessenen pädagogischen Angebote und heilpädagogischen – therapeutischen Hilfen.
Die ganzheitliche Förderung im Vorschulalter bezieht sich demzufolge im Wesentlichen auf drei Bereiche, die in Wechselwirkung zueinander stehen:
- Die Erarbeitung eines umfassenden Verständnisses der Persönlichkeit des Kindes und seines spezifischen Förderbedarfes unter Berücksichtigung seiner Lebensgeschichte und –situation.
- Die gezielten pädagogischen und therapeutischen Hilfen für das Kind
- Die Unterstützung, Anleitung und Beratung der Eltern und Familien
Aufnahme
Teilstationärer Bereich
Aufgenommen werden Kinder mit einer manifesten oder drohenden seelischen Behinderung, zu deren Behandlung ein heilpädagogischer Behandlungsansatz im Rahmen einer Gruppe angezeigt ist (Eingliederungshilfe nach § 53 SGB XII bzw. 35a SGB VIII).
Indikation:
- Umschriebene und kombinierte Entwicklungsstörungen
- Störungen des Sprechens und der Sprache
- Intelligenzminderung
- Störungen der Aufmerksamkeitssteuerung und Impulskontrolle
- Verhaltensauffälligkeiten
- Emotionale Störungen
- Bindungsstörungen
- Autismus – Spektrum – Störungen
- Deutliche Beeinträchtigung der Entwicklung durch psycho-soziale Belastungsfaktoren im familiären Lebensumfeld wie z. B. soziale Benachteiligung, inadäquates Erziehungsverhalten, psychische Erkrankung oder Behinderung eines Familienmitgliedes, Suchtproblematik, Gewaltproblematik, belastende Lebensereignisse
- Traumatisierung
Die individuellen Störungsbilder zeigen sich vielschichtig, sind unterschiedlich stark ausgeprägt und überlagern sich häufig gegenseitig.
Ambulanter Bereich
Aufgenommen werden Kinder im Kindergartenalter, die seelisch behindert oder von einer seelischen Behinderung bedroht sind. Spezielle Aufgabe der ambulanten Fördermaßnahme ist die Abklärung und Einleitung von problemspezifischen Fördermaßnahmen.
Indikation
- Sich abzeichnende Entwicklungsrisiken
- Entwicklungsretardierungen
- Verhaltens- und emotionale Störungen
- Gestörte Interaktion zwischen Eltern und Kind
- Überforderung durch Gruppensituation (fehlende Grundlagen in Bezug auf Gruppenfähigkeit)
- Gefährdung der Entwicklung durch besondere Belastungen im familiären Lebensumfeld (wie z. B. soziale Benachteiligung, inadäquates Erziehungsverhalten, psychische Erkrankung oder Behinderung eines Familienmitgliedes, Suchtproblematik, Gewaltproblematik, belastende Lebensereignisse)
- Traumatisierung
Aufnahmeprozess
Die Kinder werden in der Regel vermittelt durch die Bezirkssozialarbeit, Kinderkrippen, Kindergärten, Fachkliniken, niedergelassene Fachärzte, niedergelassene Therapeuten, fachspezifische Beratungsstellen.
Der Aufnahmeprozess setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
- Ein Gespräch mit den Eltern zur Erhebung anamnestischer Daten und Klärung der Lebenssituation des Kindes.
- Vorstellung des Kindes zur Verhaltensbeobachtung in einer unserer Gruppen.
- Ggf. Anforderung von vorhandenen Gutachten/Diagnostik.
- Zusammenfassung der Ergebnisse aus der Anamnese und der Verhaltensbeobachtung und ggf. des vorliegenden Gutachtens in einem Antrag auf teilstationäre oder ambulante heilpädagogische Behandlung und die Zuleitung des Antrages an die zuständige Ansprechpartnerin, den zuständigen Ansprechpartner beim Bezirk Oberbayern.
- Endgültige Aufnahme erfolgt nach Vorlage des Bewilligungsbescheides.
Zielsetzung
Die Verbesserung der individuellen Lebens- und Entwicklungsbedingungen der Kinder durch adäquate Förderung und die Verbesserung der Integration in ihr familiäres und soziales Umfeld steht im Zentrum unserer Arbeit.
Ziele unserer Arbeit sind
- die Überwindung und/oder Minderung vorhandener Entwicklungsdefizite im Bereich emotionaler, psychosozialer, kognitiver und motorischer Entwicklung
- die Stabilisierung der Familien bzw. des familiären Umfeldes durch Entlastung und Stärkung ihrer Erziehungskompetenzen.
- die soziale Integration jedes Kindes.
Heilpädagogisch-therapeutischer Behandlungsprozess
Diagnostik
Auf der Basis der Verhaltensbeobachtungen im Gruppenkontext, der Ergebnisse der Diagnostik der jeweiligen Fachdienste, unter Einbeziehung bereits vorhandener Informationen von Überweisern oder anderen Stellen, wird für jedes Kind im
Rahmen der interdisziplinären Teams ein individueller heilpädagogisch-therapeutischer Förderplan erstellt und im weiteren Verlauf regelmäßig fortgeschrieben.
Heilpädagogische Gruppenarbeit
Im Zentrum des Behandlungsprozesses steht die heilpädagogisch-therapeutische Gruppenarbeit. Ihr Kernstück ist die Vorgabe eines strukturierten, verlässlichen, wahrnehmungsfördernden Umfeldes (räumlich, zeitlich und inhaltlich). Einbezogen werden hierbei Handlungskonzepte der Verhaltenstherapie, Gruppendynamik, Psychomotorik, Affolter, TEACCH und Montessori-Pädagogik. Die Anwendung von Methoden der sensorischen Integration ist wichtiger Bestandteil der Arbeit mit dem einzelnen Kind in der Gruppe.
Die Gruppen werden unter Berücksichtigung der individuellen Störungsbilder, deren gradueller Ausprägung und des daraus entstehenden Förderbedarfs zusammengesetzt. Die Staffelung der Gruppenstärken (4 bis 8 Kinder pro Gruppe) gewährleistet eine bedarfsgerechte, effiziente Förderung des einzelnen Kindes.
Ziele der heilpädagogisch-therapeutischen Gruppenarbeit sind:
- Aufbau und Stabilisierung sozialer Kompetenz im Sinne einer Förderung des Kommunikations- und Interaktionsverhaltens auf verbaler und nonverbaler Ebene im Kontakt mit Gleichaltrigen und in Bezug auf die gesamte personale Umwelt.
- Vermittlung von Halt durch emotionale Sicherheit und verlässliche soziale Bedingungen
- Einübung von Vertrauen, Sicherheit, Abgrenzung
- Erleben von Akzeptanz und Angenommen sein
- Erleben korrigierender Beziehungserfahrungen
- Bereitstellung von Erfahrungsfeldern zum Einüben sozialer Wahrnehmung, sozialer Fertigkeiten und Verhaltensweisen, zur Erfahrung von Grenzen und Freiräumen
- Herausarbeitung und Förderung individueller Stärken und Ressourcen.
- Förderung der Wahrnehmungsverarbeitung
- Entwicklungsförderung im Bereich der Fein- und Grobmotorik
- Förderung der Körperwahrnehmung, Entwicklung von Geschicklichkeit
- Förderung der emotionalen Ausdrucksfähigkeit
- Förderung der Impuls- und Affektkontrolle
- Erlernen lebenspraktischer Fähigkeiten
- Entwicklung altersentsprechender Selbstständigkeit
- Förderung der kognitiven Entwicklung
- Erlernen vorschulischer Fertigkeiten, Entwicklung von Schulfähigkeit
- Vorbereitung auf den Übertritt in die für das Kind geeignete Schule
Gruppen ergänzende Fachdienste
Die heilpädagogische Gruppenarbeit wird durch Einzel- und Kleingruppenangebote folgender Disziplinen ergänzt:
- Psychologie
- Heilpädagogik
- Logopädie
- Ergotherapie
- Krankengymnastik
Die ergänzenden Behandlungsangebote der verschiedenen Fachbereiche und die heilpädagogisch – therapeutische Gruppenarbeit sind wechselseitig aufeinander abgestimmt. Die jeweiligen Behandlungsschwerpunkte werden regelmäßig in den interdisziplinären Teams überprüft und ggf. modifiziert.
Angehörigenarbeit
Begleitende Eltern- und Familienarbeit, der Transfer der heilpädagogischen Prozesse in die Familie, gehören zum Kernleistungsbereich unserer Maßnahme. Hierbei verfolgen wir einen systemischen Ansatz.
Ziele in der Elternarbeit sind:
- die Stärkung der Eltern bzw. Sorgeberechtigten in ihrer erzieherischen Kompetenz durch die Mobilisierung ihrer erzieherischen Ressourcen
- Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Familie
- Erarbeitung und Erprobung von adäquaten Verhaltensalternativen im Umgang mit dem Kind
- Förderung und Stärkung positiver familiärer Interaktion
- Inhaltliches Vermitteln von notwendigen heilpädagogisch – therapeutischen Angeboten
- Beratung und Begleitung bei der Einleitung und Auswahl geeigneter weiterführender Maßnahmen wie z. B. Schule
Kooperation
Kooperation innerhalb der heilpädagogischen Tagesstätte
Dreh- und Angelpunkt der internen Zusammenarbeit sind die regelmäßig stattfindenden Teams. Durch die Einbindung aller Fachkräfte in die Betreuung der Kinder und ihrer Familien gewährleisten wir die Optimierung aller Förder- und Interaktionsprozesse.
Die Teams im Einzelnen:
- Interdisziplinäres Team
Hier werden die konkreten Hilfen für jedes einzelne Kind geplant, ausgewertet und kontinuierlich fortgeschrieben.
- Organisatorisches Team
Planung und Vereinbarung organisatorischer und verwaltungstechnischer Abläufe, Fortschreibung und Modifizierung der Organisationsentwicklung. - Pädagogisches Team
Bearbeitung pädagogischer Schwerpunktthemen, Erarbeitung von allgemein gültigen pädagogischen Handlungsweisen.
Darüber hinaus finden jährlich zwei Konzeptionstage statt. Hier werden einzelne Inhalte der Konzeption ausgewertet und ggf. fortgeschrieben.
Kooperation mit Dritten
Unsere Kooperationspartner sind der Bezirk Oberbayern, die Krankenkassen, die Bezirkssozialarbeit der Stadt München, die kinderpsychiatrischen Kliniken, die Frühforderzentren das Kinderzentrum, niedergelassene Fachärzte und Therapeuten, regionalen Beratungseinrichtungen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und Schulen.
Wir pflegen enge Kontakte zu Regeleinrichtungen wie Kinderkrippen und Kindergärten, aus denen Kinder an uns überwiesen werden.
Das DOMUS Heilpädagogische Zentrum ist in verschiedenen Gremien, wie z. B. im AK – Kinder, vertreten.
Heilpädagogische Ambulanz
Kooperation innerhalb der Einrichtung
Die heilpädagogische Ambulanz kooperiert mit der Leitung und nach Bedarf mit den Fachkräften der HPT.
Im „Jour fixe“ wird insbesondere die ambulante Einzelarbeit und die Arbeit mit den Eltern reflektiert und ausgewertet und kontinuierlich fortgeschrieben.
Darüber hinaus finden jährlich zwei Konzeptionstage statt. Hier werden einzelne Inhalte der Konzeption ausgewertet und ggf. fortgeschrieben.
Kooperation mit Dritten
Unsere Kooperationspartner sind der Bezirk Oberbayern, die Krankenkassen, die Bezirkssozialarbeit der Stadt München, die kinderpsychiatrischen Kliniken, die Frühforderzentren, das Kinderzentrum, niedergelassene Fachärzte und Therapeuten, regionale Beratungseinrichtungen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und Schulen.
Wir pflegen enge Kontakte zu Regeleinrichtungen wie Kinderkrippen und Kindergärten, aus denen Kinder an uns überwiesen werden.